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Begonnen hat das Ganze bei mir mit einer Idee: "Da ist etwas, das ist bald nicht mehr da." In diesem Fall handelte es sich um die Oxford-Kaserne in Münster, die zum Zeitpunkt der Überlegung seit etwa einem viertel Jahr verlassen war. Aber natürlich gibt es viele andere Fragestellungen und anderer Anknüpfungen für ein Fotoprojekt. Wichtig ist zu diesem Zeitpunkt aber erst einmal das eigene Interesse an dem jeweiligen Thema.
Was dann passiert sind zwei Dinge: Erstens Anbahnung der praktischen Durchführung und zweitens schärfen der Aussage...
Zur Durchführung ist zu klären, was brauche ich an Ausrüstung, wen muss ich fragen, welche Erkundigungen muss ich einholen etc.. Da Fotoprojekte für andere (also die späteren Betrachter der Bilder) insbesondere dann spannend sind, wenn sie etwas zeigen, was der Betrachter vorher noch nicht oder nicht so gesehen hat, sollte man sich von abgeschlossenen Türen nicht abschrecken, sondern anspornen lassen. Es gibt bestimmt jemanden, der einen Schlüssel hat, man muss nur fragen. Bei mir war es ein Wachmann, dann die Schließgesellschaft und schließlich eine Behörde in Bonn. Und wenige Telefonate, Mails und Faxe später hatte ich auch 'schon' eine Betretungserlaubnis.
Während ich noch mit der praktischen Vorbereitung beschäftigt war, habe ich versucht mein Thema weiter zu schärfen. Welche Relevanz könnten die Bilder für mich und für andere haben. Eigentlich komme ich ja aus der Personenfotografie und Bilder von toten Gebäuden sind mir eher suspekt. Warum will ich es trotzdem versuchen? Wie schon erwähnt der erste Ansatz war die Vergänglichkeit des Moments, die Zwischenzeit. Es hat recht lange gedauert, bis ich ein weiteres - für mich noch viel spannenderes - Leitthema gefunden hatte: Der Zwischenraum. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits die ersten Bilder gemacht. Aber erst als ich diesen weiteren Aspekt für mich erschlossen hatte, wurde das Projekt rund.
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Je nachdem, wie das Ergebnis aussehen soll, ist die Präsentation dann der letzte Schritt: Es muss ein Fotobuch erstellt oder eine Ausstellung organisiert werden. Dabei ist zu beachten, dass ein Ausstellungsort ja in der Regel auch anderweitig genutzt wird. Entsprechend sind Absprachen mit dem Betreiber zu treffen.
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Warum sollte man also solch ein Fotoprojekt überhaupt durchführen, wenn es doch offensichtlich so viel Arbeit bedeutet. Zum einen wegen der Eröffnungsfeier. Wir hatten Reden, Sekt, Jazz-Musik und ungeheuer viele nette Leute, die gekommen waren. Alleine solch ein Nachmittag, ist schon super. Daneben hat mich die Auseinandersetzung mit mir selbst, dem Thema und insbesondere auch mit anderen Fotografen, Hausmeistern und Besuchern als Fotograf weiter gebracht. Mit dieser Erfahrung kann ich euch daher nur empfehlen, auch mal ein Fotoprojekt anzugehen. Es muss ja auch nicht gleich so groß sein - oft reicht auch schon eine kleine Serie mit der man etwas zum Ausdruck bringt und aus der man dann ein kleines Buch oder einen Kalender fertigt. Viel Spaß dabei.
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