Wie schon bei der letzten
Kata geht es hier darum, den eigenen Fotoprozess zu entschleunigen und
so bewusster den Bildaufbau zu steuern. Und wieder ziehe ich dazu eine
kleine Lernhilfe (vormals auch Krücke genannt) heran: Diesmal den
Lichtschacht.
Jeder
kennt sicher das Bild vom Fotografen im 19. Jahrhundert, der sich ein
schwarzes Tuch über den Kopf warf, um das umgekehrte und seitenverkehrte
Bild auf einer Mattscheibe betrachten zu können. Die Erfindung des
Lichtschachts war da ein echter Fortschritt. Das Bild wurde über einen
Spiegel nach oben geleitet. So hatte man von oben Einblick und hinten
dauerhaft Platz für den Film. Damit das Umgebungslicht nicht stört,
wurde die Mattscheibe an allen vier Seiten durch Blenden abgeschattet -
der so genannte Lichtschacht. Heute noch bei Ebay erhältliche Kameras,
die solch einen Lichtschacht besitzen, sind z.B. die zweiäugigen Yashika
124, Mamiya 645 oder Rolleiflex. Oder als einäugige Varianten mit
Klappspiegel: Mamiya RB67 oder Hasselblad 500 (nach Einstiegspreisen
sortiert).
 |
Nikon D750, 1/100, f/3,2, ISO 100, 50 mm © T. Cremer |
Zwei Dinge
sind für uns jetzt interessant. Zum einen...
| |